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Die Bedeutung des Nervensystems für die Steuerung und Regulierung des Verhaltens und für die Entwicklung von Kindern

Zeitraum:

18.02.2025

Dozenten:

Michael Diemer

Gebühren:

165,00 €

Kursnummer:

06-01.07-2501GP

Zielgruppe:

Grundkonzept für eine Weiterbildung von Pädagog*innen, Erzieher*innen, Psycholog*innen und weiteren Berufsgruppen in den Arbeitsfeldern der Kindertageseinrichtungen und Kindergärten.

Beschreibung:

Wenn Pädagog*innen oder Therapeut*innen auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen blicken, wird häufig von Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensmodalitäten oder Verhaltensstörungen gesprochen. Mit den hinter diesen Einschätzungen liegenden Erklärungsmodellen wird aber die zugrundeliegende Bedeutung des Autonomen Nervensystems bei der Entstehung von Verhalten verkannt. Die Erkenntnisse aus der Neurophysiologie und der Psychotraumatologie zeigen allerdings die grundlegende Bedeutung der Verarbeitung von sozialen Erfahrungen/Aufgaben im Nervensystem. Besonders hervorzuheben sind hier die Erkenntnisse der Polyvagaltheorie von Stephen W. Porges (2007). Das Verhalten entsteht als Antwort auf Anforderungen der Umwelt an den Organismus. Das Autonome Nervensystem agiert hier als entscheidendes Schutzsystem auf Informationen über Sicherheit oder Gefahr. Reize, die der Organismus erhält, werden mit Verhaltensmustern beantwortet, die mit unterschiedlichen Ebenen des Autonomen Nervensystems in Verbindung stehen. Eine weitere entscheidende Grundlage aller Verhaltensmuster sind die Bindungserfahrungen, die unser Autonomes Nervensystem mitprägen. Besonders entscheidend für die Qualität der Verarbeitung von Erfahrungen und die Einbettung und Abspeicherung als Verhaltensmuster, ist die Zeit zwischen der Empfängnis und dem siebten/achten Lebensjahr. Die dann nachfolgenden Lernerfahrungen verstärken die gemachten Grunderfahrungen positiv wie negativ. Mit der Polyvagaltheorie bekommt die nervensystemische Verarbeitung eine entscheidende Bedeutung und Erweiterung. Es ist nachgewiesen, dass das Nervensystem die Grundaufgabe hat, die Umwelt als sicher oder als gefährlich einzuordnen. Dieser Prozess findet unterhalb kognitiver Leistungen, also subcortikal statt. Dies bedeutet, dass jedes Verhalten mit der Fähigkeit verbunden ist, Erfahrungen mit der Umwelt wahrzunehmen und sie als sicherheitsgebend oder bedrohlich einzuordnen. Dieser Vorgang wird Neurozeption genannt und führt dann zur Befähigung der Regulation. Zum Erlernen der Regulationsfähigkeit braucht es Bezugspersonen, die die Kinder über Bindung aktiv bei der Regulierung ihrer Gefühlserfahrungen unterstützen. Dies wird Co-Regulation genannt. Als handelnde Pädagog*innen sind wir dazu aufgerufen, uns als Personen mit unserer Bindungs- und Regulations-, bzw. Co-Regulationsfähigkeit in die Beziehung zu den Kindern einzubringen. Dies bedeutet, dass wir zuerst unsere eigene Regulationsfähigkeit und die Weitergabe im professionellen Bereich reflektieren müssen. Wenn es Pädagog*innen gelingt, fragmentierte Regulationserfahrungen von Kindern wieder zu komplettieren, die Wahrnehmung zu schulen, bzw. zu benennen und einzuordnen, verändern sich auch die Verhaltensweisen und die Selbstwirksamkeit der Kinder wird gestärkt.

Ausschreibung:

Die Bedeutung des Nervensystems für die Steuerung und Regulierung des Verhaltens und für die Entwicklung von Kindern

Termine:

BeginnEndeUnterrichtsfachDozentOrt/RaumWochentagevonbis
18. Februar 202518. Februar 2025Diemer, MichaelDi09:0016:30
Beginn18. Februar 2025
Ende18. Februar 2025
Unterrichtsfach
DozentDiemer, Michael
Ort/Raum
WochentageDi
von09:00
bis16:30